nkel
Paul Mein Onke! Paul sei ein Trinker gewesen? Er hat zwar jeden
Freitag versucht in Gebrüder Macks Weinstuben die Lohntüte zu versaufen - wie
schon gesagt - und unter der Woche hatte er halt zum Frühstück ein paar Bier,
ab Mittag zwei drei Kännchen Korn, sogenannte Pinneken, so daß beiläufig ein
halber Liter zusammenkam und nach dem Abendessen noch eine Kanne Bier. Aber
ein Trinker ist er seinerzeit kaum gewesen. Das kam erst später, obwohl er auch
da noch nicht die Angewohnheiten eines solchen hatte. Er trank eben nur so einen
knappen Liter Korn am Tag und ein paar Bier dazu. Und alles wäre gut gegangen,
wenn Tante Frieda ihn nicht eines Tages hätte unter Kuratel stellen lassen.
Da holten sie ihn dann von einem auf den anderen Tag ab und sperrten den Hahn
zu, so daß nicht ein Tropfen mehr herauskam. Worauf Onkel Paul in Fieber verfiel
und sich immer weiter entfernte, nicht viel und er wäre gestorben. Wovor ihn
nur seine kräftige Natur bewahrte. Doch war er nur noch für leichte Gartenarbeiten
und einfache Besorgungen zu gebrauchen, nachdem die Entziehungskur tatsächlich
für geglückt erklärt werden konnte. - Peter O. Chotjewitz, Hommage à Frantek. Nachrichten
für seine Freunde. Reinbek bei Hamburg 1965
|
||
|
||