chsenschwanz Gegen
die Lungensucht, eine gefährliche Abart der Lungenentzündung, die in dieser
Gegend weit verbreitet ist, waren sie alle geimpft worden. Man schneidet in
den Schwanz des Ochsen einen Schlitz und pflanzt ein Stück der kranken Lunge
eines Tieres ein, das an dieser Krankheit eingegangen ist. Der Ochse erkrankt
nun, aber in milder Form, der Schwanz fällt in der Regel ungefähr ein Fuß von
der Wurzel entfernt ab, und das Tier Ist gegenüber künftigen Ansteckungen gefeit.
Es mag grausam scheinen, die Tiere ihres Schwanzes zu berauben, besonders in
einer Gegend, in der es so viele Fliegen gibt, aber es ist besser, den Schwanz
zu opfern und den Ochsen zu behalten, als beides zu verlieren, den Schwanz und
den Ochsen. Denn ein Schwanz ohne Ochse Ist nicht viel nütze, es sei denn, damit
abzustauben. Freilich sieht es sonderbar aus, wenn man hinter zwanzig Stummeln
einhertreckt, wo doch eigentlich Schwänze sein sollten. Es sieht aus, als habe
sich die Natur einen Scherz erlaubt und die hintere Zierde einer Meute preisgekrönter
Bulldoggen an die Ochsensteiße geheftet. - Henry Rider Haggard, König Salomons Schatzkammer. Zürich
1982
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