onne  Die nonne Sophia war  etwa um einen kopf kleiner als der um einen kopf größere Thomas Kilgoorley. Sie hatte braunes, kurzgeschnittenes, aber welliges haar — man sah es jetzt, da sie die strenge haube im knisternden licht der rötlichen kohleflammen abnahm. Ihre augen waren von eigenartigem grün: einer irritierenden farbe, wie man sie sonst nur bei tieren sieht. Sie entkleidete sich nun — ein betörend sinnlicher körper kam zum vorschein. Doch Kilgoorley wäre gewiß abermals ohne besinnung zusammengesunken, hätte er diesen neuen aspekt wahrgenommen, den die zauberhafte nonne bot: das nackte wesen neben ihm besaß nicht bloß zwei, sondern drei brüste von phantastischer Wildheit, und von den schöngeschwungenen lenden abwärts kräuselte sich die faunische flur eines wolfspelzes . . .

Und es nahm das verkehrt über der tür angebrachte kruzifix ab, hielt es, wie mancher gesagt hätte, mit einem unheiligen glitzern der grünen augen, über die flammen und begann es, nachdem die konturen des wächsernen gekreuzigten genügend weich geworden waren, mit dem bizarr langen nagel des linken mittelfingers neu zu formen. Die züge des auf dem bett zusammengesunkenen gelangen bewundernswert lebensnah! - (flag)

Nonne (2)en betrügen: 1) Wenn sie äusserlich eine große Heiligkeit von sich sehen lassen, aber im Hertzen gantz was anders denken. 2) Wenn sie wider ihrer Eltern Willen ins Kloster heimlich gehen, oder, da es ihnen nicht anstehet, aus demselben wiederum heimlich entspringen. 3) Wenn sie Manns=Personen Gelegenheit sagen, wie sie in Weibs=Kleidern zu ihnen kommen können. 4) Wenn sie selbst in Manns=Kleidern zu den Mönchen in die Klöster oder zu andern Manns=Personen gehen. 5) Wenn sie sich unter der Gestalt einer Heiligin, sonderlich der H. Catharinæ von Siena, abmahlen lassen, und das Contrefait ihrem Galan unter den Mönchen zuschicken, dass dieser bei Verehrung desselben sich auch ihrer erinnern könne. 6) Wenn die Aebtißin und älteren Nonnen denen jungen das Novitiat leichte machen, und sie mit unterschiedenen harten Pflichten verschonen, bis dieselben ihr Gelübde gethan haben, darauf sie mit denen harten Verrichtungen und Pflichten belegen, da doch solches denen regeln des Ordens=Lebens entgegen, und die jungen Nonnen hiedurch hintergangen werden, also, daß es vielen gar bald gereuet, das Gelübde gethan zu haben. 7) Wenn sie die jungen Mädgen von 5. 7. bis 8. Jahren in das Kloster nehmen, mit keiner Manns=Person reden lassen, und übrigens ihnen mit aller ersinnlicher Liebe bis in das 15. Jahr, wo sie ihr Novitiat antreten müssen, begegnen, damit sie ihnen von Kindheit auf das Klosterleben recht süße machen mögen, welches doch vielen bey mehrern Jahren sehr bitter wird und zu vielen abscheulichen Sünden Anlaß giebet. 8) Wenn die alten Nonnen an der Thüre des Gespräch=Saals unter der Zeit, da die jungen sich mit ihren Liebhabern am den Gegitter unterreden, Schildwache stehen, um ihnen Nachricht zu geben, wenn die Aebtißin kommet. 9) Wenn sie die Mönche und andere Liebhabers in Coffren oder anderen Behältern in das Kloster bringen lassen, und nach gepflogegen Vergnügen sie auf gleiche Weise wieder hinaus schaffen. 10)  Wenn sie nach getriebener Unzucht des P. Martinez Artzney, pristina virginitas genannt, (wodurch die jesuiten in Spanien, Portugall und anderen Orten viel Geld erworben,) abhibiren, damit sie auch bei physicalischer Untersuchung als Jungfer mögen angesehen werden, und bey ereigneter Schwangerschaft solche als ein Miracul göttlicher Ueberschattung und dergleichen ausgeben, wie jene spanische Nonne, Valera genannt, gethan, und den Leuten weis gemacht, dass sie einem Propheten nach der ihr geschehenen göttlichen Offenbarung auf die Welt bringen würde.  -  Betrugs=Lexikon, worinnen die meisten Betrügereyen in allen Ständen, nebst denen darwider guthen Theils dienenden Mitteln entdecket von Georg Paul Hönn. München 1977 (zuerst 1721)

Nonne (3)  Montespan, Françoise Athenais Marquise de, geborene Herzogin von Montemart. Als Mätresse Ludwigs XIV. Nachfolgerin der La Vallière, dem Charakter wie dem Temperament nach Buhlerin von Geburt. Durch von raffinierten Schönheitsmitteln unterstützte Buhlkünste hielt sie den König jahrelang in Abhängigkeit. Sie scheute vor keinem Verbrechen zurück und bediente sich, um ihre Macht zu erhalten, wiederholt der schwarzen Messen, woran sie ihre Bigotterie nicht hinderte, wie der Liebestränke und Gifte. Ueber 15 Jahre stand sie in Beziehung zur Voisin, mit deren Hilfe sie ihre Nebenbuhlerinnen unschädlich machte. Sie gebar Ludwig 7 Kinder. Längst abgesetzt, ging sie 1691 ins Kloster und starb 66jährig 1707. - (erot)

Nonne (4)  Träume von schönen nonnen und solchen, die es, das weiß man bereits, noch werden wollen, müssen in einem wintergarten mit palmen und orchideen vorsichgehen, ein gütiger butler muß champagner servieren, ein lord muß ahem sagen, eine lady ihre rose unter tausend anderen nicht mehr finden können, ein erfolgreicher jäger eintreten, ein tenor in alt-lage aus dieser beamtung abdanken und baß werden, ein kolibri vor einem verkleideten gorilla fliehen &c. &c. Trifft dies alles so ziemlich der reihenfolge nach ein, so wirst du die ziffern sieben und drei erhalten, welche du am besten gleich an einer diesigen fensterscheibe notierst.  - (tra)

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