ichtgesicht Katje
dreht ihren Kopf und schlägt ihre Zähne in seinen Unterarm, dicht an der Beuge,
wo immer die Pentothal-Nadeln gesetzt wurden. «Au, Scheiße-» er läßt ihren Arm
los, reißt ihr die Unterwäsche runter, packt sie an einer Hüfte und rammt ihn
ihr von hinten rein, greift mit der anderen Hand um sie herum, kneift ihre Brustwarzen,
fuchtelt über ihren Kitzler, kratzt mit den Nägeln an den Innenseiten ihrer
Schenkel, ganz Mister Technik, obwohl's kaum nötig wäre, denn beide sind sofort
soweit, Katje zuerst, ins Kissen aufheulend, Slothrop Sekunden später. Schwitzend,
schwer atmend, liegt er über ihr und schaut auf ihr Gesicht, das sie dreiviertel
abgewendet hält, nicht einmal ein Profil, sondern das schreckliche Gesicht Das
Kein Gesicht. Ist, zu abstrahiert, zu unerreichbar: ein leerer Augenwinkel ohne
den labilen Apfel, eine anonyme Wangenkurve, konvex über dem Mundansatz, die
nasenlose Maske einer anderen Ordnung des Daseins, Katjes Daseins - das leblose
Nichtgesicht, das einzige ihrer Gesichter, das er wirklich kennt, an das er
sich jemals erinnern wird.
- Thomas Pynchon, Die Enden der Parabel. Reinbek bei
Hamburg 1981
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