ekromant  Seinen Zeitgenossen war Silvester II. wegen seiner umfassenden Gelehrsamkeit unheimlich. Es bildeten sich Legenden darüber, wie er als Zauberer mit magischen Praktiken seine dunklen Ziele verfolgte, mit nekromantischer Beschwörung verborgene Schätze hob und den nie versiegenden Reichtum zur Steuerung der Mächtigen nutzte. Um Oberherr der Kirche zu werden - nach der Formel »von R über R nach R«: von Reims über Ravenna nach Rom, die Stationen seiner bischöflichen Karriere -, habe er sich dem Teufel verschrieben. Dieser soll ihm alle Wünsche zugestanden haben, unter der Bedingung, nie eine Messe in Jerusalem zu lesen. Silvester habe, erfreut über den geringen Preis, eingewilligt. Doch einmal soll er, des Namens nicht achtend, eine Messe in der Kirche S. Croce de Gerusalemme gehalten haben und triumphierend vom Gottseibeiuns geholt worden sein. Noch im Grabe muß er büßen - sein steinerner Sarkophag schwitzt, und wenn der Tod eines Papstes nahe ist, hört man Silvesters Gebeine rasseln.  - Albert Christian Sellner, Immerwährender Päpstekalender. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek 260)
 
 

Nekromantie

 

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