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Tick, Trick und Track

Der junge Donald war ein ziemlicher Rüpel - aber seine Neffen waren noch schlimmer als er: Die erste Begegnung mit Tick, Trick und Track, gezeichnet von Al Taliaferro am 17.10.1937. -  Aus: Donald Duck Sonntagsseiten Bd.4. Ehapa Verlag, Stuttgart 1996

Neffen (2)  Besonders förderte Sixtus IV. die Neffen Pietro Riario, den er zum Kardinal und Schatzmeister ernannte, und Giuliano della Rovere, den er zum Kardinal von S. Sisto machte. Letzterer, der spätere Papst Julius, führte ein ziemlich wildes Leben, genoß die Gunst des Oheims und sammelte der Reihe nach die Pfründen als Erzbischof von Avignon und Bologna, Bischof von Lausanne, Coutances, Viviers, Mende, Ostria und Velletri, Abt von Nonantoli und Grottaferrata. Mit der Zeit begann er sich für kirchliche Angelegenheiten zu interessieren und wurde zu einem geschickten und sparsamen Administrator.

Von den übrigen dreizehn Nepoten erhob Sixtus drei weitere zu Kardinälen, sein Liebling war aber Pietro Riario. Dieser besaß glänzende Umgangsformen und bewährte sich als geschickter Zeremonienmeister.

Sixtus freute sich am Talent des Neffen zur Prachtentfaltung und versah ihn mit ungeheuren Summen. Pietros Einkünfte schätzte man auf jährlich 60000 Goldgulden, in heutiger Währung: 25 bis 30 Millionen Euro. Er unterhielt einen Palast mit 500 Dienern und kleidete sich mit perlenbestickten Brokatgewändern wie der türkische Sultan. Seine Geliebte schritt in Gold, Seide und Perlen einher wie eine assyrische Göttin. Pietro liebte den Karneval, hielt ein freizügiges Haus und beglückte andere schöne Römerinnen mit seiner Zuneigung. Um weitere Familienbeziehungen anzuknüpfen, besuchte Pietro den Hof der Sforza in Mailand. Dort wurde die Ehe gestiftet zwischen einem Bruder Pietro Riarios und Caterina, der elfjährigen, unehelichen Tochter Galeazzo Sforzas. Girolamo Riario war in Sa-vona Gemüsehändler gewesen, aber der Aufstieg der Familie machte ihn nun zum päpstlichen Vicarius von Imola, Graf von Boco und Besitzer eines Vermögens von 50000 Goldgulden.

Pietro aber begann sich zu langweilen. Er wollte die schönen Frauen von Venedig kennenlernen. Dies tat er denn auch so gründlich, daß er damit sogar in der lockeren Gesellschaft der Lagnunenstadt Anstoß erregte. Da die Beziehungen zwischen der Signoria und dem Lateran damals gespannt waren, fürchtete er um die Sicherheit seiner Person und floh als Franziskaner verkleidet nach Bologna. Wegen der ungewohnten Strapazen erkrankte er an Fieber und starb, erst 28 Jahre alt, am 5. Januar 1474. Er hinterließ trotz seiner Einkünfte einen riesigen Schuldenberg, für den niemand aufkommen wollte. - Albert Christian Sellner, Immerwährender Päpstekalender. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek 260)

Neffen (3)  Die weiblichen Gamuna sehen im allgemeinen in den Jüngelchen eine Gattung von Lebewesen, die noch nicht so abgeschmackt ist wie die der erwachsenen Ehemänner, sondern viel hübscher und mit einem weniger geschrumpften Körper, und außerdem mit einer noch sehr glatten und samtenen Haut. Deshalb fühlen sie sich im reifen Alter sehr stark zu den Jüngelchen hingezogen und verlieben sich oft in sie, und es kann sein, daß diese Leidenschaft auch für einen Neffen ausbricht, oder sogar für den eigenen Sohn, inan kann nie wissen. Hier haben wir es mit der schlimmsten Schande zu tun, aber solche Fälle kommen durchaus vor, ein Artikel von Bonetti weist uns darauf hin. Es handelt sich um Tatsachen, die nicht passieren, auch wenn sie passieren, denn sie werden auf der Stelle von einem absoluten Schweigen zugedeckt. Sicher gibt es immer den einen oder anderen Geschichtenerzähler, der gegen teure Bezahlung bereit ist, derartige Dramen aufleben zu lassen, wobei er aber im Ungefähren bleibt, indem er eine allgemeine Geschichte daraus macht wie in unseren Opern oder in den Liebesromanen unserer europäischen Autorinnen. Zum Beispiel das Drama einer reifen Frau: Sie ist hingerissen von einem Jungen, der früher als Baby auf ihrem Schoß saß, und jetzt steht er groß, schön und wohlgebaut usw. vor ihr. Ah, das kann doch nicht sein! Sie ist seine ... (hier läßt der Erzähler etwas durchblicken, aber er sagt nichts). Aber jetzt ist sie verrückt nach ihm und flieht, irrt auf den Abhängen des Busches herum, rauft sich die Haare und ruft mit lauter Stimme die Verzweifelten Geister an, damit sie kommen und sie mitnehmen. In der Ferne hört man Einsturzgeräusche, Trommelwirbel, das Gebrüll aller möglichen Tiere, das grauenvolle Miauen der Katzenfrauen, bis die arme Frau vom Wahnsinn gepackt wird und sich in einen Abgrund stürzt.    - (fata)
 

Onkel Tante

 

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