Navajo  «Ich weiß, daß es ein Navajo war. Aber wieso ich so sicher bin, darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht.» Er zählte die Gründe, so wie sie ihm einfielen, an den Fingern auf: «Er ist um den Toten herumgegangen, nicht über ihn weggestiegen, obwohl das einfacher gewesen wäre. Auf seinem Weg bergab hat er sorgfältig darauf geachtet, nicht in den feuchten Wasserlauf zu treten. Und als er zur Straße zurückgegangen ist, hat er sich an einer Stelle im Gras die Füße abgetreten. Navajos tun das, wenn eine Schlange ihren Weg kreuzt. Oder ist das bei den Weißen etwa auch Brauch?»

«Kaum», gab Leaphorn zu. Nicht über jemanden wegzusteigen, das ist die Angewohnheit von Leuten, die in einem Hogan ohne unterteilte Räume leben, wo alle Familienmitglieder auf dem Boden schlafen. Und jemand, der selbst eine Schafherde hält, tritt eben nicht in eine Auswaschung, die Wasser führt. Und die Sache mit den Schlangen... Leaphorn erinnerte sich, daß seine Mutter ihm das beigebracht hatte: wenn man einer begegnet ist und sich nicht gründlich die Füße abstreift, dann folgt einem die Schlange bis nach Hause. Er hielt allerdings nicht mehr viel von solchen Bräuchen. Seine Zweifel hatten ungefähr zu der Zeit begonnen, als seine Großmutter ihm weismachen wollte, kleine Jungen könnten geisteskrank werden, wenn sie zuguckten, wie Hunde urinieren. - Tony Hillerman, Die Nacht der Skinwalker. Reinbek bei Hamburg 1997

Navajo (2)

Navajo (3)

 

ndianer

 

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