asentraum   Einer, der Salbenhändler von Beruf war, träumte, er habe seine Nase verloren. Er verlor sein Kapital und hörte auf, Salben zu vertreiben, weil er keine Nase hatte; denn da er keinen Riecher mehr für Salben hatte, konnte er natürlich kein Geschäft mehr mit ihnen machen.

Derselbe Mann träumte, als er schon nicht mehr Salbenhändler war, es fehle ihm die Nase. Er wurde der Urkundenfälschung überführt und floh aus seiner Heimat; denn eine Entstellung im Antlitz raubt diesem seine Würde; das Antlitz ist aber ein Abbild des Ehrgefühls und der Rechtsstellung. Ganz folgerichtig verlor er seine bürgerlichen Rechte.

Derselbe träumte auf dem Krankenlager, er habe keine Nase. Bald darauf starb er; denn die Totenschädel haben keine Nase. Das erste Mal erfüllte sich das Traumgesicht an ihm in seiner Eigenschaft als Kaufmann, das zweite Mal betraf es seine Rechtsstellung als Bürger, und das dritte Mal, als er krank war, bezog es sich auf seinen Körper; dergestalt erfüllte sich dasselbe Traumgesicht für denselben Mann dreimal in verschiedener Weise. - (art)

Träume Nase
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