Nasenflügel, grausame   Nicht jeder sieht sie, aber ich weiß, daß ich von Natur eine Maske trage und daß ein Teil meines Gesichtes unsichtbar ist. Meine schrägen Augen nämlich und meine hochgeschürzten, grausamen Nasenflügel wechseln niemals ihren Ausdruck, und sie fesseln gerade durch ihre Unveränderlichkeit. Sie nehmen nicht teil an dem Leben meiner sonstigen Person und stimmen weder mit meinem Mund überein, der doch etwas Sanftes hat, noch mit meiner Stirn, auf der eine Art von Heiterkeit, von Weisheit liegt. Mein Teint sogar und die Beschaffenheit meiner Haut sind nicht ganz die gleichen diesseits und jenseits der beiden Linien, deren eine sich über meinen Brauen hinzieht und die andere unterhalb der Nase, und in dem ganzen Raum dieses bleichen magischen Dreiecks scheint kein Blut zu kreisen. - Marcel Jouhandeau, Elise erzählt. In: M. J., Elise. Reinbek bei Hamburg 1968 (zuerst 1933 ff.)
 
 

Nasenflügel Grausamkeit

 

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