Namen, sprechende  Malito war der Mann im Hintergrund, das magische Gehirn, er agierte aus der Ferne, hatte seltsame Bekannte und Helfer und Verbindungen, Loca Mala, das verrückte Huhn, wie ihn Dorda nannte, der selber ziemlich verrückt war. Er heißt nämlich wirklich so, Malito, das war sein Nachname. In Devoto war ihm einmal ein Bulle über den Weg gelaufen, der Verdugo hieß, das ist noch schlimmer. Wenn du Verdugo heißt oder Esclavo, mit solchen Namen, einer hieß sogar Batilana*, da ist es immer noch besser, du nennst dich Malito. Die anderen hatten erfundene Spitznamen (Brignone war El Nene, der Junge, und Dorda war der blonde Gaucho), aber Malito brauchte gar keinen mehr. Mausgesicht, kleine, eng beisammenliegende Augen, kein erkennbares Kinn, rotes Haar, völlig entspannt, Frauenhände, hochintelligent, verstand was von Motoren und Bomben, konnte so ein Ding in zwei Minuten basteln, die Fingerchen bewegte er so, wenn er die Uhr einstellte, die Fläschchen mit dem Nitro, und alles ohne hinzuschauen, wie ein Blinder, die Hände bewegte er wie ein Klavierspieler, er hätte ohne weiteres eine Polizeiwache in die Luft jagen können.

Malito war der Chef, hatte das Ganze geplant und die Verbindungen zu den Politikern und den Bullen hergestellt, von ihnen hatte er Informationen und Lagepläne, die ganzen Details, und wem sie die Hälfte von dem Packen übergeben mußten.

* Verdugo, Malito, Batilana sind sprechende Namen: Henker, Bösewicht, Verräter (A.d.Ü).

 - Ricardo Piglia, Brennender Zaster. Berlin 2001

Namen, sprechende  (2)  Swidrigailow, Marmeladow ...  - Fjodor M. Dostojewskij, Schuld und Sühne. München 1987 (zuerst 1866)
 
 

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