agelfeile
Wenn man sich die Erdgeschichte als das alte englische »Yard« vorstellt,
das heißt, als die Entfernung zwischen der Nase des Königs und der Spitze seiner
ausgestreckten Hand, dann würde eine Nagelfeile am Mittelfinger des Königs mit
einem einzigen Strich die ganze Menschheitsgeschichte in Staub zerfallen lassen.
- John McPhee, nach: Stephen Jay Gould, Die Entdeckung der
Tiefenzeit. Zeitpfeil oder Zeitzyklus in der Geschichte unserer Erde. München
1992 (zuerst 1987)
Nagelfeile (2)
Der Höllenhund sprang über einen
kleinen Abhang. Wir (Christin und ich) fingen ihn und wollten ihn töten.
Sie suchte nach einem Instrument während ich ihn zwischen die Knie geklemmt
hatte und ihn an eine Mauer drückte (Er stand aufrecht, kehrte mir den
Rücken zu). Um ihn abzulenken, fragte ich ihn nach seinem Namen. (Einmal:
«Oder heissest Du etwa Amadäus?») Bei jeder Frage drückte ich ihm den Daumen
auf die Hirnschale um ihn bewusstlos zu machen. Christin fand nur eine
weiche Bleiröhre und da ging ich selbst um etwas besseres zu finden. Sie
fragte inzwischen den Hund weiter. Endlich fand ich eine alte Nagelfeile.
Die bohrte ich ihm in den Kopf. - Meret Oppenheim, Aufzeichnungen
1928 - 1985. Träume. Bern - Berlin 1986
Nagelfeile (3)
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