Nachtod   Es schien mir in einem Traum, der augenscheinlich die Folge einer unbequemen Position von Kopf und Hals war, ich sei gestorben (trotzdem ich merkwürdigerweise nicht ich selbst, sondern mehr oder weniger mit einer häßlichen alten Frau identisch war) und befände mich im Begriff, seziert zu werden. Dann allmählich schien ich mir dessen, was um mich herum vorging, ganz schwach bewußt zu werden, blieb jedoch vollkommen unbeweglich, glaubte immer noch, ich sei tot und das schwache Bewußtsein, welches ich empfand, hinge auch mit dem Tode zusammen. Unterdessen wurden Vorbereitungen zu meinem Begräbnis getroffen, und ich sollte eingesargt und eingenagelt werden. In diesem Augenblicke jedoch sah ich fürchterlich klar, daß solches Vorhaben meinen Erstickungstod zur Folge haben würde, und mit der äußersten Kraftanstrengung gelang es mir, endlich meine Arme zu bewegen und irgend etwas Unverständliches zu sprechen. Daraufhin wurde das Begräbnis aufgehoben, und ganz allmählich schien ich den Gebrauch der Sprache und meiner Gliedmaßen wiederzuerlangen. Aber ich hatte das Gefühl, ungeheuer vorsichtig sein zu müssen wegen irgendwelcher nach dem Tode erhaltenen Wunden; besonders schmerzte mich mein Hals; aber ich erkannte die Notwendigkeit, ja nicht den Kopf zu bewegen, da sonst augenblicklicher Tod die Folge davon sein 'könnte.  - Havelock Ellis, nach (je)

Tod


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