achricht, schlechte  Der Traum hatte mit einer schlechten Nachricht begonnen: Seine Mutter war überraschend gestorben, hieß es, und er erinnerte sich, daß er vor Schreck vom Stuhl gesprungen war. Er suchte seine Frau, um ihr die schlechte Nachricht zu sagen. Er fand eine Tür, hinter der er seine Frau wußte, und öffnete sie. Aber er mußte sehen, daß seine Frau gerade mit einem anderen Mann im Bett lag, und ein um vieles vergrößerter Schrecken schleuderte ihn zurück. Zwei große schlechte Nachrichten trieben ihn aus dem Haus hinaus, und draußen goß prasselnder Regen auf ihn nieder. Sein Hemd schützte ihn nicht, und sofort war er so naß wie der Regen selbst. Nie mehr konnte er sein Haus betreten, das war sicher. Er lief und lief und sah sich um nach einer anderen Person, die ihn halten sollte. Er fand niemand, und seine Füße sanken ein in den schlammigen Grund, den der nicht nachlassende Regen aus dem Feld gemacht hatte. Immer weniger konnte er sehen. Er rieb sich die Augen, aber gegen den scharfen Regen gab es keinen Schutz. Am Horizont, sah er, war ein Feuer ausgebrochen. Weit von ihm entfernt brannten einzelne Häuser lichterloh, aber er hörte das Knattern der Flammen ganz nah. Umkehren konnte er nicht mehr, sein Haus war zu schlecht. Das Feuer brannte einen weiten Gürtel um ihn. Noch schwächer wurde sein Augenlicht. Ob es wichtiger war, die Augen zu reiben oder trotz schlechter Sicht einen schweren Schritt im Schlamm weiterzuwaten, konnte er nicht mehr entscheiden. Alle Hoffnung fiel von ihm ab. Da erblickte er in einiger Entfernung einen vermummten Mann, und neue Zuversicht stärkte ihn. Er ging auf den Mann zu, weil er endlich jemandem, bevor er selbst ums Leben kam, die Unglücksfälle mitteilen wollte. Sobald ihn der Mann aber erblickt hatte, öffnete er seinen dicken Mantel und holte aus der trockenen Innenseite eine brennende Fackel heraus. War er es, der das Feuer gelegt hatte? Der Mann warf die Fackel in Abschaffels Richtung. Sie traf ihn nicht, sondern fiel neben ihm ins Feld, und obwohl der Boden durch und durch naß und verschlammt war, entzündete die Fackel die Erde in Abschaffels unmittelbarer Umgebung. Nun war das Feuer überall. Abschaffel lebte nur noch wenige Minuten. Sein Körper sank in die Erde, und die Flammen schlugen über seinem Kopf zusammen, und es war, als sollte er zwei Tode sterben: den des Verbrennens und den des Ertrinkens. - (absch)
 
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