Mutter, vollkommene  Der Arzt lächelte. »Ryder«, sagte er, »Sie sind nicht Gott, weil Ihr Gleichgewicht schwankt. Gott schwankt nicht.«

»Alle Weiber«, sagte Wendell und ließ jenes Argument für einen Augenblick auf sich beruhen, »sind gleich, bis eine im Kindbett stirbt, dann kommt sie den Heiligen so nahe, wie ich es mir nur vorzustellen vermag. Warum dies? mögen Sie fragen; weil sie auf dem Gipfel ihrer Befähigung starben. Aber davon haben sie nicht viel, wie auch wir nur hin und wieder groß sind, denn wenn sie weiterleben, kommen sie von ihrem Adel herab, wie wir alle herabkommen, und müssen dem Leben wieder in seinen eigenen Windungen folgen, und für eine solche Rolle«, fügte er hinzu, »bevorzuge ich das häßliche Weib, schöne Weiber geben keine göttlichen Märtyrerinnen ab.
Ich kannte eine solche, sie spielte die Rolle eines Trommlers im Haymarket, damals war sie jung und hatte ein langes, melancholisches Gesicht, wie die Gesichter von Königen, die nicht regiert haben. An der Art, wie sie die Beine hob, konnte ich sehen, daß sie den Wunsch hatte, sich niederzulassen, schwanger zu werden, Mutter zu sein, starken Kaffee zu trinken, am Tag zu schlafen und nachts über dem Schicksal des Korsen zu brüten. Sie war sehr einfach, sehr liederlich, sie lachte zu einer Zeit und zu einer anderen nicht. Sie war stark, aber nicht gesund, sie war rein, aber viel gebraucht, sie hatte Würde.- aber war machtlos - die vollkommene Mutter!«     - (ryder)

 

Mutter Vollkommenheit

 

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