Mumm   Mumm m. 'Mut' ist besser von lat. animum als aus jidd. Mum(e) 'Geld', zu Mammon s. d, herzuleiten. S. A. Wolf, Wb. d. Rotwelschen 1956  - Kluge / Mitzka, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache.  Berlin 1967

Mumm (2)  Don Evaristo erhob sich, um aus einer Schublade der Anrichte ein Album mit Photos zu holen, die seine größten beruflichen Erfolge dokumentierten.

»Schau her, ein Landsmann aus El Ferrol. Seemann auf einem Kabeljaufischer!«

Seine Tätowierung, die die ganze Brust einnahm, zeigte einen grünbelaubten Baum, der aber anstelle von Früchten Frauenkörper trug. Ein anderes Photo zeigte den angespannten Bizeps eines gorilla-ähnlichen Menschen mit dem Kolumbus-Denkmal von Barcelona und der Inschrift: >Merche, versteck dich, wo du willst, ich finde dich doch!< Ein Junge zeigte seine Hinterbacken, in die Don Evaristo eingraviert hatte: >Hier geht's nur raus, aber nicht rein!< Don Evaristo bedauerte wieder einmal ungeheuer, daß er kein Photo vom Penis jenes bekannten Ganoven hatte machen lassen, den er einmal tätowiert hatte. War die Vorhaut in normaler Position, erblickte man eine Katze, wurde sie aber zurückgezogen, erschien eine Maus auf der Eichel.

»Ich hab' dabei Blut und Wasser geschwitzt, Pepino, das schwör' ich dir. Und er auch. Das war ein Geheul! Aber er hatte Mumm, der Kerl.« - Manuel Vázquez Montalbán, Carvalho und die tätowierte Leiche. Berlin 2014 (zuerst 1976)


Kraft



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Mut