Mülltonne  Zu später Stunde, da die beiden anderen Herren schon überm Mosel blinzeln, bietet er dem Fräulein Oelling seinen starken Arm und dem kräftigen Fang des Hundes Pluto als Begleitung an für den Heimweg durchs nächtliche Aachen. Da der Weg die beiden in keinen Park und arl keinen Uferwiesen vorbeiführt, setzt Matern das Fräulein Oelling - sie ist gewichtiger, als sie sich anhörte - auf eine Mülltonne. Gar nichts habe sie gegen Unrat und Gestank einzuwenden. Ja sagt sie zum gärenden Abfall und verlangt von der Liebe, daß sie stärker sei als das Häßlich« dieser Welt: «Wohin Du willst, in die Gosse, an den wüstesten Ortl hinab in unaussprechliche Keller wirf mich, wälz stoß trag mich; wenn! Du es nur bist, der mich wirft, wälzt, stößt und trägt.»
Daran besteht kein Zweifel: Sie reitet die Mülltonne, kommt aber nicht vom Fleck, weil Matern, der gekommen war zu richten, dreibeinig dagegensteht; eine unbequeme Stellung, die nur verzweifelte Menschen längere Zeit lang mit Gewinn beibehalten können.
Diesmal - es regnet schneit mondscheint nicht - schaut außer dem lieben Gott noch jemand zu: Pluto auf vier Beinen. Er bewacht das Mülltonnenroß, die Mülltonnenreiterin, den Roßbändiger und jenes Cello voller allesheilender Musik.

Sechs Wochen lang verbleibt Matern in Fräulein Oellings Kur. Er erfährt, daß sie Christine mit Vornamen heißt und nicht gerne Christel  genannt wird. Sie bewohnen ihr Mansardenzimmer, in dem es nach Milieu, Kolophonium und Gummi Arabicum riecht. - (hundej)

Tonne Müll


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