ühe    So wisse denn, daß ich vom Schreiben erschöpft bin. Der Stil, der etwas ist, was mir am Herzen liegt, reizt meine Nerven aufs schrecklichste. Ich ärgere mich und zerfleische mich. Es gibt Tage, an denen ich krank davon bin, und Nächte, in denen ich davon Fieber habe. Je weiter ich komme, umso mehr finde ich mich unfähig, die Idee wiederzugeben. Was für eine seltsame Manie, sein Leben damit zu verbringen, sich über Wörtern zu verbrauchen und den ganzen Tag zu quälen, um an Satzperioden zu feilen. Gewiß empfindet man manchmal eine maßlose Freude, aber mit wieviel Entmutigung und Bitterkeiten wird diese Lust erkauft! Heute zum Beispiel habe ich acht Stunden damit verbracht, fünf Seiten zu korrigieren, und ich finde, daß ich gut gearbeitet habe. Mach Dir ein Urteil über den Rest, es ist jammervoll. Wie dem auch sei, ich werde diese Arbeit, die schon durch ihr Thema eine harte Übung ist, fertigmachen. Dann, im nächsten Sommer, werde ich Saint Antoine versuchen. Wenn das nicht gleich von Anfang an vorwärtsgeht, werde ich den schönen Stil auf Jahre hinaus sausen lassen. Ich werde Griechisch treiben, Geschichte, Archäologie, irgend etwas, also alles, was einfacher ist. Denn ich finde die nutzlose Mühe, die ich mir mache, oft dumm.  - Flaubert an Louise Colet, Oktober 1847, nach (flb)

Mühe (2) Ich sagte, und ich glaubte es [ich weiß, daß ich es glaubte, weil ich es seither tausendmal gesagt habe und es noch immer glaube und es noch tausendmal mehr in meinem Leben zu sagen hoffe und jedem Trotz biete, der sagt, ich werde es nicht glauben] ich will nie wieder lügen. Es macht zuviel Mühe. Es gleicht zu sehr dem Versuch, eine Feder in einer Untertasse mit Sand aufzustellen. Man kann es endlos betreiben. Nie kommt man zur Ruhe. Nie wird man fertig. Man kann nicht einmal den Sand verbrauchen, so daß man die Versuche aufgeben könnte.   - (spit)
 
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Arbeit Anstrengung

 

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