ontaigne   Man gestattet Montaigne die Nachlässigkeiten, weil sie ihn gut kleiden. Seine Seele ist geschwätzig, aber nicht sein Geist. So redet er verworren auf eine entzückende Art. Eine Idee reißt ihn fort und führt eine andere herbei. Er sagt: aus diesem Anlaß muß ich noch erzählen. Er war sich seiner Tiefe und der Feinheit seiner Beobachtungen nicht bewußt. Ich bin für ihn wie Condé für Turenne. Was gäbe ich nicht darum, sagte jener, um eine halbe Stunde mit ihm sprechen zu können. Montaigne schloß den ganzen antiken Stoizismus, auch dessen Stolz in sich. Überall sieht man Herz und Kopf. Er hat in sich die Welt erkannt. Er hat die Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft erkannt, ohne sich für einen großen Zauberer zu halten.  - (lig)
 
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