örderfinden
Die Bard, Ungarinym und Warramunga in Australien legen den Leichnam
zwischen die Zweige eines Baumes oder auf eine erhöhte Plattform; genau darunter
ordnen sie auf der Erde aus Kieselsteinen einen Kreis oder aus Stöcken eine
Reihe an, wobei jede Einheit ein Mitglied der Gruppe darstellt: der Schuldige
wird durch den Kiesel oder den Stock angezeigt, in dessen Richtung die Absonderungen
des Leichnams fließen. Im Nordwesten Australiens beerdigt man den Körper, und
auf das Grab legt man ebenso viele Kieselsteine, wie die Gruppe Mitglieder oder
Verdächtige zahlt. Der Kieselstein, den man mit Blut befleckt wiederfindet,
weist auf den Mörder hin. Oder man zieht an den einzelnen Haaren des Verstorbenen
und sagt dabei die Liste der Verdächtigen her: das erste Haar, das ausgeht,
zeigt den Mörder an. - Claude Lévi-Strauss, Das wilde Denken. Frankfurt am
Main 1991 (zuerst 1962)
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