»Gleich bindet los den Ritter, ihr Elenden«, Ruft Roland,
»sonst sollt ihr des Todes sein!« »Wer will denn da so große
Streiche spenden?« Spricht einer, lüstern nach des Mutes Schein.
»Wenn alle wir aus Wachs und Stroh beständen, Aus Feuer
er, so gnügte solches Schrein.« Und will nun keck sich
wider Roland regen; Doch dieser senkt ihm seinen Speer entgegen.
Zerbinen war die Rüstung abgenommen, Die dieser Mainzer trug,
der sie bei Nacht Sich angemaßt; doch konnte sie nicht frommen
Zum Schutze wider Rolands starke Macht. Zwar ging der Stoß,
der ins Gesicht gekommen, Nicht durch den Helm, denn der war
gut gemacht; Allein so furchtbar prallt' er ab vom Haupte, Daß
er den Hals ihm brach, das Leben raubte.
Und ohne nur die Lanze zu verrücken, Wird sie dem zweiten
in die Brust gerannt. Dort läßt er sie und eilt, das Schwert
zu zücken, Stürzt auf die dichtste Schar, rasch und gewandt,
Macht einen Kopf zu zwei verschiednen Stücken, Haut glatt
den andern von des Rumpfes Rand, Bohrt manche Kehl', erlegt
und jagt von dannen, Im Augenblick, weit über hundert Mannen.
Der dritte Teil ist tot; den Rest vom Heere Verjagt er, schlägt,
haut, sticht und stößt auf Mord. Der wirft den Schild,
daß nichts die Flucht erschwere, Der seinen Helm, der
Spieß und Sense fort. Der läuft den Weg entlang, der
in die Quere; Der sucht im Wald, in Höhlen Schutz und
Hort. Doch Roland, heut vom Mitleid ganz verlassen, Will,
wenn er kann, nicht einen leben lassen.
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