itansehen Der Statthalter befahl angesichts der Glaubenstreue des Bekenners, ihn so zu foltern, daß er den eigenen sterbenden Körper noch mit Bewußtsein ansehen müsse. Die Henker schnitten ihm Gelenk um Gelenk ab, von den Fingerkuppen angefangen, über die Wurzeln, dann die Hände, die Unterarme, die Oberarme. Und in gleicher Weise die Zehen, die Füße, die Beine bis zu den Knien und endlich die Schenkel unterhalb der Hüften.
In seinem Blute schwimmend, betete Arcadius mit lauter Stimme: »All meine Glieder opfere ich dir, mein Herr, du wirst sie mir wieder zurückgeben bei der Auferstehung der Toten vor dem Jüngsten Gericht. O meine Glieder, ich habe euch nie so geliebt, als ihr noch an meinem Körper angewachsen wart. Wir müssen für kurze Zeit getrennt sein, damit ihr, jetzt sterblich, unsterblich wiederauferstehen werdet.«
Zuletzt legte man ihn auf den Rücken, weil nun an dem gliederlosen Rumpf
auch noch der Bauch aufgeschnitten und die Eingeweide herausgerissen werden
sollten. Da gab Arcadius, erschöpft von dem gewaltigen Blutverlust, seinen Geist
auf. -
Albert Christian Sellner, Immerwährender Heiligenkalender. Frankfurt am Main
1993
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