Metzgernase  »Ich hab den Metzger kennengelernt«, sagte ich und brachte die Teller zur Spüle.

Er fragte, wie er mir gefallen habe, und ich sagte, er hätte immerhin eine ansehnliche Nase, aber er kapierte nicht, was ich ihm damit zu verstehen geben wollte, und zuckte die Achseln. Dann fragte er, was die Nase mit dem zu tun hätte, was er mich gefragt hätte, und ich sagte es ihm ins Gesicht, obwohl ich wußte, wie sehr ihm das stinken mußte. Ich erklärte, Typen mit einem Zinken wie der Metzger hätten in der Regel auch was Anständiges zwischen den Beinen, das sei so sicher wie eins und eins zwei seien.

Als er das hörte, faßte er sich unwillkürlich an die Nase, und ich fing an zu lachen. Um ihn ein bißchen aufzumuntern, sagte ich, er sei wahrscheinlich die Ausnahme von dieser Regel, und obwohl seine Nase nicht die größte sei, könne er sich nicht über das beklagen, was der liebe Gott ihm in den Schritt gehängt hatte. Das war scherzhaft gemeint, aber der Ärmste glaubte, ich hätte im Ernst geredet.

»Ich wußte es«, seufzte er.   - Javier Tomeo, Das Verbrechen im Orientkino. Berlin 1996

 

Nase Fleischer

 

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