etatron  Nach einer der vielen Legenden war er ursprünglich ein Mensch, nämlich jener Henoch, siebter Nachkomme Adams, der wegen seiner Rechtschaffenheit nicht starb, sondern zu Gott entrückt wurde (Gen. 5,21—24). Die Herkunft des neuen Namens ist ungewiß; manchmal wird sie wegen des Dienstes beim göttlichen Thron abgeleitet von gr. meta thronou, d. h. "beim Thron".

In der jüdischen Überlieferung, besonders der Kabbala, wurde Henoch / Metatron zu einem der höchsten Engel mit 36 (6 x 6) Flügeln und zahllosen feurigen Augen. Seine Wimpern sind Blitze, seine Knochen bestehen aus Glut und sein Fleisch aus Feuer. Ihm werden alle möglichen Funktionen zugeschrieben. Er gilt als Archivar der Geheimnisse des Kosmos und Buchhalter aller menschlichen Taten, die er ins Buch des Lebens einschreibt.

Manchmal wird Metatron sogar als der mächtigste der Seraphim bezeichnet, dessen besondere Aufgabe es ist, für Wohlbefinden und Erhalt der Menschheit zu sorgen. Andererseits wird er aber auch in seinen dunklen Aspekten in okkulten Kreisen mit Satan, dem Fürsten der Finsternis, oder dem "alten Drachen“ gleichgesetzt. - (eng)