etapher Giambattista
Marino schreibt: ‹müde Ruhe›, ‹freiwilliger Wahn›, ‹schädliche Nützlichkeit›,
‹kühne Angst›. Ganze Reigen solcher Oxymora findet man. Metaphern: Marino nennt
die Rose ‹Aprilauge› oder ‹Rubinkelch›, ‹Lächeln der Liebe, vom Himmel
gelacht›. Über die Nachtigall: <Sie vergießt ihre zitternde, zarte Seele,
die Zauberin der Wälder, man fragt sich, wie es möglich sei, daß dieses winzige
Geschöpf so viel Kraft in Adern und Gebein speicherte Sie ist ein ‹tönendes
Atom›. Von einem dichten Wald sagt Marino, e» ‹vermodern in ihm die Schatten›.
Die Sonne wird besonders ‹konvulsivisch› geschildert. Sie ist der ‹Henker, der
mit Strahlensicheln die Schatten köpft›. - Gustav René
Hocke, Manierismus in der Literatur. Sprach-Alchimie und esoterische Kombinationskunst.
Reinbek bei Hamburg 1969 (rde 82/83, zuerst 1959)
- Gustav René
Hocke, Manierismus in der Literatur. Sprach-Alchimie und esoterische Kombinationskunst.
Reinbek bei Hamburg 1969 (rde 82/83, zuerst 1959)
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