Megamneme  Dada verzichtete auf jede magische oder mystische Prozedur. "Dada will nichts" - die Holzreliefs und geklebten Bilder Arp's oder die von Sophie Täuber wollten nichts, die Zeichnungen Picabia's wollten nichts, die ready mades von Duchamp oder Man Ray wollten nichts, die ersten Klebebilder Hausmann's oder die MERZbilder Schwitters wollten nichts - als DA sein.

Die Lautgedichte wollten nichts. Die dadaistische Dichtung wollte nichts, sie überwand die Unterschiede zwischen einem Kochlöffel, einer Kuh, einem Eisenbahnstrang, einem Lärm und einer Redensart, lange bevor es eine surrealistische Theorie gab. Dada war die Schöpfung aus dem Indifferenzpunkt des Nichts, des nihil neutrale, ohne Vorliebe noch Abneigung, relativer als die Relativitätstheorie und viel unbekümmerter als der Existentialismus. Es ist ein Irrtum, Dada und den Existenzialismus zu verwechseln. Dada war die Megamneme vom Anfang der Zeiten, der Existenzialismus lebt nicht in der "Apatheia", wie Dada dies tat.

"Was ist Dada und was will es", diese Frage wurde tausende Male gestellt - darauf gab es nur eine abweisende Antwort: Dada war ein neuer Seinszustand. - Raoul Hausmann, Aussichten oder Ende des Neodadaismus. Nach: Adelheid Koch, Ich bin immerhin der größte Experimentator Österreichs. Raoul Hausmann - Dada und Neodada. Salzburg 1994

 

Dada

 

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