Meerestier Tänzer taumelten in einer dichten, geballten Traube auf einer handtuchschmalen Tanzfläche, die von einem farbigen Lichtkegel an jedem Ende erleuchtet war, der Rest war eine Zone schummriger Dämmerung. Sie wogten wie eine Art Meerestier, gesehen durch schlierendes apfelgrünes und molluskenpurpurnes Wasser. Keiner konnte den anderen beiseite schieben; so dicht waren sie zusammengedrängt, und jeder kam mit der Zeit in der alten Reihenfolge wieder, aber erst nach geraumer Weile. Es war wie ein sich unendlich langsam drehendes hemmendes Rad, das von Scharen von Kettensklaven angetrieben wurde.

Ich kam herein. Ich ging auf diesen Scheiterhaufen zu, der grün und rot in der Dunkelheit flammte.

So ein Gruppentanz in der Nacht hat etwas abgrundtief Trauriges an sich; es ist wie ein öffentlich vorgeführtes Sterblichkeitsritual, und ich fand es von einer grimmigen Melancholie, die noch über die grimmige Melancholie meines eigenen Auftrags hinausging. Ein Bacchanal zu festen Preisen. Der nie endende, immer erfolglose Versuch, Schmerz, Verzweiflung und Tod für einen kleinen Moment unter Kontrolle zu halten. Einen kleinen Moment länger.    - Cornell Woolrich, Der schwarze Engel. Zürich 1988

 

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