aßlosigkeit   Bezüglich des Punktes, warum in dem so gebrechlichen Geschlechte der Weiber eine größere Menge Hexen sich findet als unter den Männern, frommt es nicht, Argumente für das Gegenteil herzuleiten, da außer den Zeugnissen der Schriften und glaubwürdiger Männer die Erfahrung selbst solches glaubwürdig macht. Wir wollen, ohne das Geschlecht zu verachten, in welchem Gott stets Großes schuf, um Starkes zu verwirren, davon sprechen, daß hierüber von Verschiedenen auch verschiedene, doch in der Hauptsache übereinstimmende Gründe angegeben werden, daher ist auch zur Ermahnung der Weiber dieser Stoff selbst wohl zu Predigten geeignet; und sie sind begierig zu hören, wie die Erfahrung oft gelehrt, wenn man solches nur diskret vorbringt.

Einige Gelehrte nämlich geben diesen Grund an: sie sagen, es gebe dreierlei in der Welt, was im Guten und Bösen kein Maß zu halten weiß: die Zunge, der Geistliche und das Weib, die vielmehr, wenn sie die Grenzen ihrer Beschaffenheit überschreiten, dann eine Art Gipfel und höchsten Grad im Guten und Bösen einnehmen. - Jakob Sprenger, Heinrich Institoris, Der Hexenhammer. München 1985 (dtv klassik, zuerst 1487)

Maßlosigkeit (2)  »A!s ich im Gefängnis war«, fing der Slawe Manoli von selbst zu erzählen an, »da habe ich etwas gesehen, das könnt ihr euch nicht einmal vorstellen. Da war einer, der hieß Capone, und der hatte ein Ding, das war mehrere Nummern zu groß, eigentlich jenseits aller Maße. Und weil niemand glaubte, daß es so etwas geben kann, standen sie Schlange, um es zu sehen.«

Wir machten große Augen vor Staunen, und er fuhr fort: "Ich sage es euch, es war etwas Unförmiges, das er auf die Kissen legte. Im Vergleich dazu ist eine Python winzig; es sah aus wie eine Art Stamm aus einem Elefantenkörper, ganz unheimlich, und wenn man in der Nacht davon träumte, war es ein schrecklicher Alptraum.«

So sagte er: Man stelle sich vor, was für ein Gesicht wir machten. Und er fuhr fort:

»Als er ins Gefängnis kam, nachdem sie ihn verhaftet hatten, rannten alle um die Wette, um ihn anzusehen. Ihr könnt es euch nicht vorstellen; sie kamen lärmend in Gruppen von zehn bis zwanzig Personen. Man hörte, wie die Zelle aufgeschlossen wurde, und dann wurde es mäuschenstill. Niemand lachte, niemand regte sich, denn es war ein Schauspiel, das niemand erwartet hatte. Das Ding war mehr als majestätisch; ein halbes Wunder, wie es, glaube ich, niemand an keinem Ort je wieder zu sehen bekommen wird. Und er war ein kleines Männchen, ein Buckliger, verschwindend klein im Vergleich dazu. Ihr könnt es euch nicht vorstellen.

Im Grund genommen war er ein guter Mensch. Er hatte diese Last zu tragen, mitzuziehen, die nicht obszön war, denn es war eher eine Art Pottwal, ein Walfisch von der größten Sorte. Da war nichts zu machen, denn er hatte es so von der Natur bekommen.

Halb liegend weilte er in seiner Zelle und mit einer Decke zugedeckt, denn es fror ihn immer an den Schultern. Und er schaute seine Schergen mit traurigen Augen an, ohne sich der Neugier zu widersetzen.«   - (mond)

 

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