aschine,
antimechanische Wir fanden Picabia geschäftig
beim Sezieren eines Weckers.
Ich mußte unwillkürlich an die «Anatomie» Rembrandts im Kunstmuseum von
Amsterdam denken. Wahrlich, wir hatten einen großen Schritt vorwärts in das
Reich der Abstraktion getan. Erbarmungslos zerlegte er seinen Wek-ker bis auf
die Uhrfeder, die er triumphierend extrahierte. Für einen kurzen Augenblick
unterbrach er seine Arbeit, um uns zu begrüßen. Doch ohne viel Zeit zu verlieren,
versah er ein weißes Papier mit den Abdrucken der Rädchen, Federn, Zeiger und
ändern geheimen Teilchen der Uhr. Eifrig schlug er diese Dinge vom Stempelkissen
auf das Papier wie ein pflichteifriger Postbeamter, verband diese Stempel miteinander
durch Linien und schrieb dazu an verschiedenen Stellen der Zeichnung Worte,
Sätze, deren Inhalt seltsam entfernt von unserer mechanisierten dummen Welt
ist. Er schuf antimechanische Maschinen.
z. B. ...
Er hatte damals eine grenzenlose Vorliebe
für Räder, Schrauben, Motoren, Zylinder, elektrische Leitungen. Er zeichnete
und malte mit diesen Dingen zwecklose Maschinen des Unbewußten. Eine ganze Flora
solcher Maschinen ließ er aufwuchern. Er schrieb in jener Zeit auch Gedichte,
«la fille née sans mère», welche uns zwangen, feierlich auf dem Kopf zu stehen.
- Hans Arp, Unsern täglichen Traum...
Erinnerungen, Dichtungen
und Betrachtungen aus den Jahren 1914 bis 1954.
Zürich
1955
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