annsbilder
Einmal ließ der König ein großes Fest anstellen, und ladete dazu
aus der Nähe und Ferne die heiratslustigen Männer ein. Sie wurden alle in eine
Reihe nach Rang und Stand geordnet; erst kamen die Könige, dann die Herzöge,
die Fürsten, Grafen und Freiherrn, zuletzt die Edelleute. Nun ward die Königstochter
durch die Reihen geführt, aber an jedem hatte sie etwas auszusetzen. Der eine
war ihr zu dick, "das Weinfaß!' sprach sie. Der andere zu lang, 'lang und
schwank hat keinen Gang.' Der dritte zu kurz, 'kurz und dick hat kein Geschick.'
Der vierte zu blaß, 'der bleiche Tod!' der fünfte zu rot, 'der Zinshahn!' der
sechste war nicht gerad genug, 'grünes Holz, hinterm Ofen getrocknet!' Und so
hatte sie an einem jeden etwas auszusetzen, besonders aber machte sie sich über
einen guten König lustig, der ganz oben stand und dem das Kinn ein wenig krumm
gewachsen war. *Ei,' rief sie und lachte, 'der hat ein Kinn, wie die Drossel
einen Schnabel;' und seit der Zeit bekam er den Namen Drosselbart. - König
Drosselbart, nach
(grim)
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