Mann, weiser alter  Ich war ein sehr weiser alter Mann.

Heute bin ich nicht mehr das, was ich mal war, ihr könnt mich sogar als nicht mehr vorhanden betrachten. Aber es gab eine Zeit, da wäre jeder von euch zu mir gekommen, und was ihn auch bedrücken, welche Sünde seine Gedanken auch plagen mochte, ich hätte ihn in die Arme geschlossen und gesagt: »Mein Sohn, tröste dich, denn es gibt nichts, was dich bedrückte, und keinerlei Sünde sehe ich an deinem Leib«, und froh und glücklich wäre er von mir fortgelaufen.

Ich war groß und stark. Die Menschen, die mir auf der Straße begegneten, schraken vor mir zurück, und ich ging durch die Menge wie ein Bügeleisen.

Mir wurden oft die Füße geküßt, doch ich habe nie protestiert, wußte ich doch, daß ich dessen würdig war. Warum den Menschen die Freude nehmen, mich zu ehren? Selbst ich, der ich körperlich überaus biegsam bin, habe einmal meinen eigenen Fuß geküßt. Ich setzte mich auf eine Bank, nahm mit beiden Händen meinen rechten Fuß und zog ihn zum Gesicht. Es gelang mir, den großen Zeh zu küssen. Ich war glücklich. Ich habe das Glück der anderen Menschen verstanden.

Alle huldigten mir! Und nicht nur die Menschen, selbst die Tiere, selbst die verschiedensten Käfer krochen vor mir und wedelten mit dem Schwanz.  - (charms)

Mann, alter Weiser


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