Mann, unheimlicher  Die Tür tat sich auf. Der Mann, der hereinkam, war eine groteske Erscheinung, klein, von gedrungener Gestalt und mit einem viel zu mächtigen Kopf. Seine Gesichtszüge waren die eines alten Kindes, weich, verschwommen und viel zu zart für sein Alter und seinen massigen Körper. Er schritt rasch auf sie zu und küßte ihr zuvorkommend die Hand. Dann sagte er: »Meine Liebste, wie wunderbar, daß Sie sich meinetwegen von Ihren häuslichen Verpflichtungen freigemacht haben.«

Linda wollte protestieren, aber dann merkte sie, daß der Mann Wert auf dieses Spiel legte. Sofort übernahm sie die ihr zugewiesene Rolle, aber gleichzeitig überkam sie ein unheimliches Gefühl, gerade diesem Mann zu Gefallen zu sein. Ihr Blick ging zur Tür, sie überlegte, ob und wie sie fliehen könnte. Er mußte ihre Gedanken erraten haben, denn er sagte: »Sie brauchen sich nicht zu fürchten. Was ich von Ihnen will, ist nicht zum Fürchten. Ich bin Ihnen sehr verbunden, daß Sie Ihren guten Ruf für mich aufs Spiel gesetzt, daß Sie Ihren Gatten um meinetwillen verlassen haben. Ich verlange nur ganz wenig, und Ihre Gegenwart hier hat mich überglücklich gemacht. Noch nie habe ich eine schönere, vornehmere Frau gesehen. Ich liebe Ihr Parfüm, die Art, in der Sie sich kleiden, Ihren erlesenen Schmuck. Bitte gestatten Sie mir, Ihre Füße zu betrachten. Was für schöne Schuhe, wie elegant sie sind, was für zierliche Knöchel Sie haben. Bitte glauben Sie mir, es geschieht nicht oft, daß eine so attraktive Frau zu mir kommt. Ich habe kein Glück bei Frauen.«

Ihr kam es vor, als hätte er sich noch mehr in ein Kind verwandelt, alles an ihm schien infantil, seine ungeschickten Gesten, seine weichen Hände. Als er sich eine Zigarette anzündete, hatte sie den Eindruck, er hätte noch nie geraucht, so unsicher benahm er sich dabei, so neugierig verfolgten seine Augen den Rauch.

»Ich kann nicht lange bleiben«, sagte sie, denn ihr wurde immer unheimlicher. So etwas hatte sie sich nicht vorgestellt.

»Ich will Sie auch nicht lange beanspruchen«, sagte er »Darf ich Sie um Ihr Taschentuch bitten?«

Sie gab ihm ihr duftiges, zart parfümiertes Tuch. Er vergrub entzückt seine Nase darin und sagte: »Ich beabsichtige nicht mit Ihnen zu schlafen, ich will Sie nicht besitzen, wie Sie es sicherlich von anderen Männern gewohnt sind. Ich möchte Sie nur bitten, dieses Taschentuch zwischen Ihren Beinen hindurchzuziehen und es mir dann zu überlassen. Das ist alles.«

Also war es doch viel einfacher, als sie befürchtet hatte. Bereitwillig tat sie, was der Mann verlangte. Er sah ihr gespannt zu, wie sie ihren Rock hob, ihr spitzenbesetztes Höschen aufhakte, hinunterschob und mit dem Taschentuch langsam zwischen den Beinen durchfuhr. Dann beugte er sich vor und preßte die Hand auf das Tuch. Er wollte den Druck verstärken, er bat sie, es noch einmal zu tun.

Dabei bebte er am ganzen Körper. Die Augen waren glasig geworden. Linda merkte, wie erregt er war. Er nahm das Taschentuch an sich und betrachtete es, als wäre es eine Frau, ein kostbares Juwel.

Alles das nahm ihn zu sehr in Anspruch, um irgend etwas zu sagen. Er ging hinüber zum Bett, breitete das Taschentuch auf der Überdecke aus und warf sich, indem er sich gleichzeitig die Hosen aufknöpfte, darüber. Er stieß und rieb. Dann setzte er sich im Bett auf, wickelte das Tuch um seinen Schwanz und masturbierte, bis es ihm kam und er vor Wollust aufschrie. Linda war vollkommen vergessen. Er war wie von Sinnen. Das Taschentuch war durchnäßt. Dann legte er sich nach Luft ringend zurück.  - (nin)

 

Mann Unheimlich

 

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