Mann, schwarzer  Die Schießerei begann auf eine unübliche Weise. Auf dem Gipfel des Felsens erhob sich hinter einem Stein plötzlich ein junger, kraftstrotzender, in Khaki gekleideter Neger, Patronengurte über dem Leib und einen Lederhut auf dem Kopfe. Mit der rechten Hand eine Flinte hoch in die Luft schwingend, sang der Neger eine herausfordernde Strophe und lachte dazu mit seinen weißen, makellosen Zähnen, die in der Sonne schimmerten:

Weißen Mannes weiße Tochter,
Wie das Mondlicht hell und schön,
Nackt will ich dich für mich nehmen,
Aber nicht zum Altar gehn.

Will dich nur in Fetzen reißen,
Ludugero heiße ich.
Schwarz bin ich und will für mich      
Weiße Mädel zum Verschleißen.

Als die Strophe zu Ende war, nutzte der Neger Ludugero - oder Ludugero Schwarze Kobra, wie er auch genannt wurde - den Augenblick der Verblüffung aus, den sein Auftreten verursacht hatte, stieß ein Eselsgeschrei aus, riß die Flinte ans Gesicht und schoß.  - (stein)

Mann, schwarzer (2)

Männer, schwarze (3) Sie haben ein schreckliches Grinsen, sie steigen mit Geschrei vom Gebirge herab. Sie scheinen betrunken zu sein, sie sind es nicht. Ich versuche zu rennen, aber ich weiß wohl, es ist nicht möglich. Das Schlimmste! das ist das Ende von allem! diese schwarzen und maskierten Männer! Die letzte Marter: die, die widerstanden haben (wie kann man noch mehr sterben?), wird man in kochendes Wasser tauchen. Und keine tröstliche Erinnerung. Weckt mich auf aus diesem Schlaf von Schweiß und Mord. Weckt mich, bevor ich einschlafe. - Max Jacob, Höllenvisionen. Frankfurt am Main 1985 (zuerst 1924)

Mann, schwarzer (4)

 
 

Mann Schwarz

 

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