Malklasse  Die Klasse Mahlau. 1. war es ein wahrhaft exotischer Haufen, der u. a. dadurch entstanden war, dass Mahlau so ungemein schwer NEIN sagen konnte. So waren, um beim Äusserlichen anzufangen, meine Mitschüler: eine mittelalterliche Chinesin, ein Mann ohne Hände, ein Mann mit einem Arm, woran der Hand noch 2 Finger fehlten, 1 Weissrusse, durchaus noch nicht der deutschen Sprache mächtig, Damen mit Hausfrauenflair, Mädchen mit der durch nichts zu unterdrückenden Energie, eine Paula Modersohn-Becker zu werden, und auch solche, für die das Studium der bildenden Künste ein Ansteckblümchen für ganz andere Vergnügungen war. Ja, selbst einen Selbstmörder hatten wir und eine Wahnsinnige, die in der letzten Phase ihrer Weltbewältigung ihren Lehrer attackierte, getrieben von der fixen Idee, ein Kind von ihm in sich zu fühlen. Kurzum, in diesem Punkte konnte keine Klasse sich mit der unserigen auch nur annähernd vergleichen. Aber und das war das wunderbare, alle - aber auch alle führte Mahlau ein in die Disziplin des Sehenlernens, ja er öffnete im genauen Wortsinn uns allen die Augen.   - (jan)
 
 

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