ännerblut
In der Landschaft Toionier auf Ponape lebte einmal ein Mann,
der hieß Tolojäla. Er war ganz allein und hatte keine Frau. So mußte er selber
die Wirtschaft besorgen, sein Essen kochen und das Haus reinmachen. Als er eines
Tages wieder das Haus säuberte, schnitt er sich mit einem Stückchen Schilfrohr
in den Finger, der heftig zu bluten anfing. Um das Blut zu stillen, wickelte er ein Taroblatt um die Wunde.
Da sammelte sich das Blut in dem Blättchen; als die Wunde geschlossen war, nahm
Tolojäla den Verband ab und hing das Blatt an einem Baum auf. Dann ging er wieder
an seine Arbeit. Das Blatt fiel auf die Erde herunter. Als Tolojäla nachher
an dem Baum vorüberkam, war das Blatt nicht mehr vorhanden. An seiner Stelle
stand ein hübsches, junges Mädchen da. - Südsee-Märchen. Hg. Paul Hambruch. Düsseldorf Köln 1979