änner, alte   In der Traumzeit kamen zwei alte Männer aus dem Süden. Sie fanden die Spur eines jungen Mannes und folgten ihr bis zu einem schattenspendenden Laubdach. Darunter fanden sie viel Känguruhfleisch. Hinter dem Schattenbaum befand sich ein Termitenhügel. Da sagte der eine Alte zum anderen: »Ich werde dich in ein kleines Kind verwandeln, und dann halten wir den jungen Mann zum Narren.« Der andere Alte stimmte begeistert zu. Da rollte ihn sein Wegbegleiter so lange auf dem Termitenhügel hin und her, bis er kleiner und kleiner wurde, bis er schließlich so klein geworden war wie ein Säugling. Da nahm er ihn auf den Arm, um den jungen Mann zu treffen. Als der ihn mit dem Säugling sah, fragte er ihn: »Wo ist deine Frau?« Da jammerte der Alte: »Oh, ich habe meine Frau verloren. Nun muß ich selbst für das Kleine sorgen.« Da bedauerte ihn der junge Mann und fragte: »Warum hast du dir nicht eine andere Frau gesucht, die dem Kind Milch geben kann? Du kannst das Kind nicht nähren!« - »Das ist nicht meine Schuld«, gab der alte Mann zurück. »Ich konnte unseren Medizinmann nicht finden.« Da nahm der junge Mann das Kind und beweinte es. Er klagte eine Zeitlang, dann gab er ihm von dem Fleisch zu essen. Am nächsten Tag schickte der junge Mann den Alten mit dem Kind fort. Der Säugling verwandelte sich wieder in den alten Mann. Derart narrten die beiden alten Gauner drei junge Männer.  - Märchen aus Australien. Traumzeitmythen der Aborigines. Hg. Anneliese Löffler. München 1992

Männer, alte (2)  Alte Männer sind gefährlich, ihnen ist die Zukunft gänzlich gleich.  - George Bernard Shaw, nach: Gottfried Benn, Altern als Problem für Künstler. In: G. B., Essays, Reden, Vorträge. Wiebaden 1965
 
 

Mann

 

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