achtgefühl
Wir alle sind umgeben von Dinosaurier-Tragetaschen, -Frühstücksdosen,
-Federhaltern, -Bleistiften, -Unterhosen, -Krawatten und -T-Shirts mit Aufschriften
wie »Bossosaurus« oder »Sekretärosaurus«, je nachdem. Man kann Dinosaurier-Seife
kaufen, um die Kinder zum Baden zu animieren, ein schaukelnder Stegosaurus dient
der Erholung in den eigenen vier Wänden,
eine Brontosaurus-Bank soll die Sparsamkeit fördern, und man kann sich eine
Dinosaurier-Wachstumstabelle an die Wand hängen, um die Fortschritte des Nachwuchses
auf dem Karriereweg als Berufsboxer aufzuzeichnen. In Key West, wo die Dinosaurier
inzwischen den Flamingos als Urbilder des Kitschs den Rang abgelaufen haben,
begegnete mir sogar Dinosaurier-Toilettenpapier mit einem anderen Geschöpf auf
jedem perforierten Abschnitt — es gab einem vermutlich ein besonderes Machtgefühl,
wenn man es bestimmungsgemäß verwendete. (Das erinnert mich an den besten Versuch
zur Entspannung der Krise in Nordirland, den ich je erlebte. Ich wohnte einmal
in einem kleinen Hotel in der Republik Irland, und dort gab es im Badezimmer
zwei Rollen Toilettenpapier — eine in Grün, die andere in Orange). - Stephen Jay Gould: Bravo, Brontosaurus. Die verschlungenen Wege der Naturgeschichte. Hamburg 1994
Machtgefühl
(2) Alle möglichen Mittel, Böses
zu tun, in seine Hand bringen, damit man kein Bedürfnis mehr danach verspürt.
Durch das Gefühl seiner Macht mutig, heiter, umgänglich und wohltätig werden.
- (hds)
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