acho  Als die Tür aufspringt, krieg ich einen mit dem Türflügel ab. Ich bin so überrascht, daß ich mich auf den Kerl stürze und ihm die Linke in die Visage setze, und dabei will ich mit der Rechten schon das Messer aus der Jacke holen, hier unter der linken Achsel. War aber schnell zu Ende mit mir. Um geradezustehen streckt der Mann einfach die Arme aus und wischt mich weg, wie man einfach irgendwas aus dem Weg schiebt. Hat mich hinter sich auf dem Boden gelassen, und ich immer noch mit der Hand in der Jacke, am nutzlosen Messer. Er ist einfach so weitergegangen. Immer weiter, und immer größer als jeder von denen, die er wegschubst, als wenn er sie gar nicht sieht. Die ersten, Schlappschwänze mit großen Augen, machen ihm ängstlich den Weg frei, das geht auf wie ein Fächer. Aber das hat nicht lange gedauert. Im nächsten Haufen war schon der Engländer, der auf ihn wartet, und bevor der Fremde ihm die Hand auf die Schulter legen kann, hat er ihm schon eins mit einem Knüppel übergezogen, den er in der Hand hat. Als die anderen das sehen, stürzen sie sich alle auf ihn. Das Lokal war ganz schön tief, und sie sind über ihn hergefallen wie über den Heiland, mit Faustschlägen von oben bis unten, und Pfiffen und Spucksalven. Erst sind sie mit den Fäusten rangegangen, und dann, wie sie sehen, daß er sich nicht wehrt, gibt's Ohrfeigen mit der offenen Hand und Gewedel mit Halstuchfransen, um sich über ihn lustig zu machen. Und dabei haben sie ihn für Rosendo reserviert, der die ganze Zeit mit dem Rücken an der Wand am Ende stand, ohne sich zu rühren und still. Er hat hastig seine Zigarette geraucht, als hätte er schon gewußt, was wir anderen erst später kapiert haben. Den Corralero haben sie bis zu ihm hingeschoben, aufrecht und blutig, mit diesem ganzen spottenden Geschmeiß hinter ihm. Ausgepfiffen, ausgelacht, angespuckt, und er hat erst angefangen zu reden, als er genau vor Rosendo war. Dann hat er ihn angesehen, sich mit dem Unterarm das Gesicht abgewischt und ungefähr das gesagt:

»Ich bin Francisco Real, ich komme aus dem Norden. Ich bin Francisco Real, und die Leute nennen mich den Corralero. Ich habe mich von diesen Jammerlappen anfassen lassen, weil ich einen Mann suche. Ein paar Bolawerfer behaupten, daß es hier in diesen traurigen Lehmgruben einen gibt, der mit dem Messer umgehen kann und ein harter Bursche ist, und den nennen sie den Schläger. Ich möchte ihn treffen, damit er einem Niemand wie mir zeigt, was ein berühmter Mann mit Mut ist.«

Das hat er gesagt und dabei Rosendo nicht aus den Augen gelassen. Plötzlich blinkt ihm ein Messer in der rechten Hand; das muß er im Ärmel gehabt haben. Die, die eben noch gedrängelt haben, machen jetzt Platz, und wir alle stehen da und starren die beiden an. Sie hätten eine Stecknadel fallen hören können. Sogar der blinde Mulatte mit der Geige hatte seine Wulstlippen in die Richtung gedreht. - (bo3)

Machismo
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