yriktheorie
Ich hab wirklich keine. Ich mag Sachen, die schwierig zu schreiben und schwer
zu verstehen sind. Ich mag es, mit geheimen Bildern
>Gegensätze zu erlösen«; ich mag meinen Bildern widersprechen, zwei Sachen
auf einmal in einem Wort zu sagen, vier in zweien und eine in sechs. Aber eine
Theorie mag ich eigentlich nicht, selbst wenn ich meine persönlichen Vorlieben
durch Dogmatisches im Lot halte. Lyrik - von starkem Verpackungsgewicht, aber
flink - sollte so orgiastisch und organisch wie's Kopulieren sein, trennend
und vereinigend, persönlich, aber nicht privat, sollte den Einzelnen in der
Masse, die Masse im Einzelnen fortpflanzen. Ich denke, sie sollte sich ausgehend
von den Wörtern voranarbeiten, von der Substanz der Wörter und dem Rhythmus
der nebeneinandergesetzten Wörter, aber nicht auf die Wörter zu. Lyrik ist ein
Medium, nicht Wundmale auf Papier. Männer sollten mit zwei Werkzeugen ausgestattet
sein, und des Poeten drittes Bein ist sein Bleistift. Sollte sein phalllscher
Bleistift zu einem elektrischen Bohrhammer werden, der den Teer und den Beton
der Sprache aufbricht, den die Dreiradreifen der Naturdichter und die schweren
sechs Räder der akademischen Herrschaften dünngefahren haben, um so besser;
und es ist die Arbeit, auf die's ankommt, liebe Dame, Genie Ist häufig nur die
Fähigkeit, bohrende Schmerzen auszuhalten. - Dylan Thomas an Charles
Fisher, nach
(windab)
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