Liturgie   Peronnik gewahrte den schwarzen Mann gleich am Eingang des Tales, mit den Füßen an den Felsen geschmiedet und in der Hand die Eisenkugel haltend, welche, nachdem sie ihr Ziel erreicht hatte, stets von selbst zurückkehrte. Er hatte sechs Augen rund um den Kopf, welche abwechselnd wachten, aber in diesem Augenblick hatte er aile sechs geöffnet. Peronnik wußte, daß ihn, sobald er bemerkt würde, die Eisenkugel treffen würde, noch bevor er hätte reden können; daher zog er es vor, am Unterholz entlangzuschleichen. So kam er, hinter dem Gebüsch verborgen, bis auf einige Schritte an den schwarzen Mann heran. Dieser setzte sich gerade nieder, und zwei seiner Augen waren zum Schlummer geschlossen. Peronnik glaubte, er sei müde, und begann halblaut den Anfang der Messe zu singen. Der schwarze Mann schien zuerst erstaunt, er wandte den Kopf, dann aber, da der Gesang auf ihn wirkte, schloß er das dritte Auge. Peronnik stimmte nun das Kyrie eleison an im Tone jener Priester, die vom Schlafteufel besessen sind. Der schwarze Mann schloß sein viertes Auge und das fünfte zur Hälfte. Peronnik begann die Vesper, aber ehe er zum Magnifikat kam, war der schwarze Mann eingeschlafen.

Nun nahm der Bursche das Füllen beim Zügel und führte es leise über moosbedeckte Stellen; dann gelangte er, rasch am Wächter vorbeigehend, ins Tal der Freuden.   - (bret)

 

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