Literaturekel    Und nun, und nun? Alles liefe schlecht und recht (und tatsächlich lief es eine Weile so), wenn ich auch nur das mindeste Interesse für meine Arbeit hätte, wenn mich nicht jede Art von Literatur oder Ausdruck anekelte, wenn mir z.B. der Landolfi in seiner Schublade nicht vorkäme wie eine zusammengeringelte Viper. Ach, wer könnte jemals sagen, welchen Widerwillen ich ganz besonders für die literarische Arbeit empfinde, nützlich oder unnütz, blind oder sogar ein wenig erleuchtet, oder was sonst immer sie sein mag? Und dieses Sitzen am Schreibtisch, schwitzend, mit der Feder in der Hand, nach Luft ringend, angefüllt von Tabakrauch, das lastet auf mir, zwar nicht wie die Welt, aber immerhin wie eine Plackerei mit der Hacke . . . O mein Gott, was für ein abgeschmacktes Versteckspiel, ich wäre bereit für dich, wenn du wärst, und wenn du der wärst, wenn du dich herabließest, wenn du nicht selbst aus Eisen wärst wie. die anderen Gefäße, in denen ich hin und her gerüttelt werde. (Und noch andere «wenn»; Wie viele «wenn» man doch setzt.) - Ich soll Puschkin übersetzen: Schön, nicht wahr, und auch leicht? Nein, überhaupt nicht: Was geht er mich an? Auch er glaubte an sich selbst, glaubte sogar an die Literatur, und deshalb verachte ich ihn. Aber nein, armer Freund, das ist nicht wahr! Er hat sich und die Literatur schließlich so sehr verabscheut, daß er Kammerjunker bei Hof wurde und Liebhaber einer . . .

Was geht mich das alles an? Ich möchte Pensionär an der Cote d'Azur sein, das ist mein einziger Ehrgeiz: eine Art schöner und einfältiger Epoche der Seele, ein Warten auf den Tod, ohne Angst und Schuldgefühl.   - (land3)

Literatur Ekel

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 

Unterbegriffe

 

VB

 

Synonyme