Die Römer übernahmen die anatomischen Vorstellungen der Griechen und auch die Art ihres Umgangs mit dem Ehering. Der vierte Finger wurde außerdem der »heilende Finger«, mit dem römische Arzte Arzneimittel anrührten.
Die frühen Christen trugen den Ring am vierten, dem Ringfinger, aber
sie arbeiteten sich langsam, von Finger zu Finger, bis zur Liebesader
vorwärts. Bei der sogenannten »trinitarischen Formel« steckte
der Bräutigam den Ring seiner Braut zunächst an den Zeigefinger
und betete dazu »Im Namen des Vaters«. Mit den Worten »Im
Namen des Sohnes« schob er den Ring auf den Mittelfinger und ließ
ihn erst mit den Worten »Im Namen des Heiligen Geistes. Amen«
über den vierten Finger gleiten.
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