eserempfehlung Das beste Verständnis der Alexanderschlacht hat der, der sich am nächsten beim Autor
befindet. Selbst wenn Sie einen Hang zur Seekrankheit haben - Sie
werden es überleben und weniger Fehlurteile einstecken. Lassen Sie sich
diesen Platz auch nicht von Ihrer Schlauheit abhandeln. Lesen Sie nicht
mit eng anliegenden Stiefeln, Schuhen oder Handschuhen. Wenn Sie der
Autor auffordert auszusteigen, tun Sie es ohne Murren, denn er wird es
nicht verlangen, wenn es nicht unerläßlich ist. Wenn die Gedanken
durchbrennen, dann bleiben Sie am besten still sitzen und vertrauen Sie
auf Ihr Glück (Geh ich an meinem Glück vorbei wie an einer Haarnadel auf
der Straße, die aufzulesen ich nicht der Mühe wert finde?). Wenn Sie
das Buch zerreißen, werden Sie sich in neun von ro Fallen verletzen.
Brummen Sie nicht wegen des Stoffes. Der Autor setzt Ihnen gewöhnlich
das Beste vor, was er eben auftreiben kann. Lassen Sie das Buch nicht
warten, rauchen Sie überm Buch keine stärke Pfeife, spucken Sie leewärts
aus. Haben Sie eine Flasche mit einem Getränk bei sich, so reichen Sie
sie herum. Besorgen Sie sich Ihre Genußmittel vor Beginn der Reise.
Fluchen und schimpfen Sie nicht auf Ihre schlafenden Nachbarn. Nehmen
Sie kein Kleingeld mit. Sie haben keine Ausgaben zu bestreiten.
Diskutieren Sie nicht über Politik oder Religion. Schildern Sie nicht
ausführlich, wo kürzlich Morde verübt wurden. Tun Sie es besonders dann
nicht, wenn Leserinnen dabei sind. Fetten Sie Ihr Haar nicht, denn der
Weg ist staubig. Glauben Sie keinen Augenblick, Sie seien auf einer
Vergnügungsreise. Erwarten Sie vielmehr Plagen, Mühen und Not.
Vielleicht führt Sie die Lektüre zum Wahnsinn, und ein damit Behafteter
muß aufspringen, weglaufen, um irgendwo umzukommen. Für Susn ging damit
ein Territorium verloren, das für sie eine letzte Heimstätte gewesen
war. Dieses ihr zu einem Teil wieder erstehen zu lassen, zitiere ich nur
hin und wieder die Handschrift, auf der diese Eroberung stattfand;
wenngleich ich das als Tat eines schlechten Gewissens bezeichnen muß,
der eigentlich mangels Großzügigkeit kaum ein Erfolg beschieden sein
kann. Ja im Gegensatz zu Rom habe ich die Geschichte an einem Tag
gebaut, und wenn ich in dieser Sache ganz korrekt sein will, so muß ich
sagen, daß die Geschichte an einem Nachmittag errichtet wurde.
Orkanartige Gefühle trieben die Absätze auseinander, warfen die Sätze um
und verdarben den Inhalt; Gedanken brachen durch die Kolonnen und
trieben Wort und Silbe in regellose Flucht. Immerhin schätzte ich mich
glücklich, wenn der gewaltige Gedanke in der Nähe der Karawane
auftauchte, denn sein Erscheinen war zum vornherein vorgesehen. Ich
jagte ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit, um die bescheidenen
Vorräte zu ergänzen. Man kann sich nicht vorstellen, welch nicht zu
sättigender Appetit von dem Schreiber hervorgebracht wird. Noch größer
sind die Mengen an Schnaps, die täglich getrunken werden. Das immer
vorhandene und unentbehrliche Getränk wird zu jedem Abschnitt
aufgetischt - auch unter der brütenden Einfallslosigkeit verzichtete ich
kaum darauf, ein zweitesmal einzuschenken.
- (acht)
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