ehrbuch   Es mußte den Tieren schmeicheln, daß die Menschen sich an ihnen für ihre Liebespraxis inspirierten. »Durch der zahmen und wilden Tiere und der Vögel Gepflogenheiten, durch all diese Mittel soll der Herzenskenner die Lust der Frau mehren«, doziert Mallanaga Vatsayana. In seinem Lehrbuch ›Das Kamasutra‹ unterscheidet der Autor gemäß der Größe des Geschlechtsteils beim Mann Rammler, Hengst und Stier, und bei den Frauen führt er als Typen Gazelle, Stute und Kuh an. Über die Qualitätsunterschiede bei den möglichen Kombinationen informiert eine Tabelle: die Verbindung von Rammler und Gazelle vollzieht sich mit bestem Resultat, während die zwischen Rammler und Kuh ein eher mäßiges Erlebnis zeitigt. Auch die Stellungen beim Geschlechtsakt orientieren sich an Tieren: »Wenn die Frau wie bei einem Vierbeiner auf dem Boden kauert und wie beim Liebesspiel des Stiers bestiegen wird, ist dies die »Kuh-Stellung«; sind mehr als eine Frau im Spiel, heißt dies »Kuhherden-Verkehr«: »Nach diesem Muster mag man auch das Begatten beim Hund, Hirsch, Ziegenbock, der Eselannäherung, Katerspiel, Tigersprung, Elefantenrücken, Eberreiben, Stutenbesteigen und je nachdem noch weitere Spielarten erkennen.« Und da Liebesgenuß eine »Art von Streit« ist und das Schlagen ein Bestandteil, begleitet den Akt das Ausstoßen des Schmerzensschreis »sit«: »Der Turteltaube, des indischen Kuckucks, des Papageis, der Biene, des Datyuha-Huhns, des Flamingos, der Ente und der Wachtel Stimmen soll man als Höhepunkte des sit-Machens nachahmen.«  - (loe2)
 
 

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