Lebenszweck  Es war bei Luftaufnahmen; von einem stillstehenden Flugzeug aus filmte man den Start einer exakt arbeitenden Maschine, die genau wußte, was sie tat. Die Luft war voll von hartem Dröhnen, gleich dem Licht, das sie erfüllte. Aber der Scheinwerfer verfehlte manchmal die Maschine. Schließlich waren wir nur noch zu zweit oder dritt auf den Tragflächen des Flugzeugs. Es hing am Himmel. Ich befand mich in einem unangenehm-labilen Gleichgewicht. Als sich die Maschine jedoch umdrehte, mußten auch wir eine Umdrehung im leeren Raum machen, wobei wir uns mit Hilfe von Ringen wieder aufrichteten. Schließlich gelang das Manöver, aber meine Freunde waren weg; es blieben nur noch die Mechaniker, die im leeren Raum ihre Bohrer betätigten.

In diesem Augenblick riß einer der beiden Drähte. »Hört auf zu arbeiten«, schrie ich ihnen zu, »ich falle!« Wir befanden uns fünfhundert Meter über dem Erdboden. »Nur Geduld«, antwortete man mir, »Sie sind zum Fallen geboren«.  - Antonin Artaud, nach: Als die Surrealisten noch recht hatten. Texte und Dokumente, Hg. Günter Metken. Stuttgart 1976  

 

Zweck

 

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