Dieter Kuhn, der Verfasser einer Untersuchung zu Schmidts politischer Haltung, fühlte sich boykottiert von "den Schmidt-Fundis" bei der Materialsammlung  für seinen Kommentarband zu "Aus dem Leben eines Fauns". - Neben dem ursprünglichen "Dechiffriersyndikat" um den Bargfelder Boten gibt es wenigstens noch die GASL (Gesellschaft der Arno-Schmidt-Leser) ...

Merkwürdig an den Zusammenrottungen (weniger "Sekte", da Schmidt keine "Lehren" verkündet, jedenfalls nicht explizit) um diesen Autor ist doch, daß all die vielen Leute kaum etwas Haltbares zustande gebracht haben.

 

Es sind nicht seine "Meinungen" - die sind öfter ziemlich zufällig, nicht nur die "politischen". Es sind nicht seine Texte als Rätselspiele - die sind, soweit es überhaupt welche sind, öfters ziemlich öde, Bluff und Tarnung. Es ist auch nicht sein "Erzählmuster" - das ist ziemlich traditionell.

Es ist seine Sprache, deren Rhythmus, Ton und vor allem Energie (jedenfalls in den Stücken aus den 50er Jahren). Ja, wer die Musik erklären könnte, oder wenigstens beschreiben, würde sich Verdienste erwerben. Die Frau Malchow mit ihren Statistiken ("Schärfste Wortkonzentrate ... ") war mal dahin unterwegs, besonders wo es um den Vergleich mit der gesprochenen Sprache ging. .... (ihre Schlußfolgerungen sind allerdings fragwürdig, und wenigstens eine Datierung - die der "Pöcahontas", glaube ich, falsch.)

sm

(HD)