Kurt Schwitters war der eigentümlichste Mensch, den ich je traf. Er dachte Tag und Nacht an neue Möglichkeiten der Kunst und der Dichtung, er fand seine Einfälle, seine Stoffe, seine Materialien überall, in der Straßenbahn, auf dem Straßenpflaster, in der Eisenbahn, im Haus und in der Natur. Schwitters stand, ging und fuhr spähend umher, überall etwas zu finden. Er fand die unmöglichsten Gegenstände und Gedanken, aber auch Handlungen persönlicher Art, die anderen nicht so leicht, nicht so schnell gekommen wären. Außer seinem ungewöhnlichen Kombinationstalent besaß er noch die seltene Gabe, völlig unbekümmert zu sein. Schwitters kannte keinen Minderwertigkeitskomplex. Er war so frei, so ungezwungen, nichts berührte ihn ernstlich als seine Kunst. Er war im Innersten unverletzbar und unangreifbar.  - Raoul Hausmann, Am Anfang war DADA. Giessen 1980

Kurt Schwitters (2)
 

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Merzdichter