Punstpause  Die Ironie des Schicksals wollte es, daß Mr. Mahoney dieses Konzert mehr genoß als jedes andre Konzert, das er je gehört hatte. Da gab's nichts von dem zappligen, langweiligen Bach! Es gab marschmäßig klingende Musik, und oft schienen die Melodien so vertraut, daß sein Fuß den Takt klopfte. Während er dasaß und die Musik genoß, blickte er hin und wieder auf Ellie. Ihr Gesicht trug den Ausdruck starren, untröstlichen Grams, den es immer annahm, wenn sie klassischer Musik lauschte. Zwischen den Nummern legte sie ihre Hand mit leidender Miene auf ihre Stirn, als sei es zuviel, so viele Gefühle zu ertragen. Mr. Mahoney klatschte mit seinen roten, fetten Händen begeistert Beifall und war froh, daß er eine Gelegenheit hatte, sich zu rühren und zu reagieren. In der Pause defilierten die Mahoneys ernst durch den Korridor zum Foyer. Mr. Mahoney fand sich der alten Mrs. Walker ausgeliefert.

»Ich freue mich auf den Chopin«, sagte sie. »Musik in Moll liebe ich am meisten - Sie auch?«

»Wahrscheinlich schwelgen Sie gern im Kummer«, antwortete Mr. Mahoney.

Miss Walker, die Englischlehrerin, sprang prompt zu Hilfe. »Es ist Mutters keltische Seele! Sie ist nämlich irischer Abstammung.«

Mr. Mahoney meinte, er habe einen Fehler begangen, und sagte verlegen: »Ich mag Musik in Moll auch sehr.«

Tip Mayberry packte Mr. Mahoney beim Arm und redete zutraulich auf ihn ein. »Der Bursche versteht's, mit den Tasten zu rasseln!«

Mr. Mahoney antwortete reserviert: »Er hat eine ganz brillante Technik!«

»Noch eine ganze Stunde!« beklagte sich Tip Mayberry. »Ich wünschte, wir beide könnten uns verdrücken!«   - Carson McCullers, Mr. Mahoney und die Kunst. Nach (cmc)

 

Kunst Pause

 

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