Kuh beim Fressen Sie wiegt die breite Brust an holziger Krippe Ihr Leib ist dick, ihr trauriges Aug bejahrt
Und während sie sich noch mit Heu versieht Sie kennt die Hand, sie schaut nicht einmal
um |
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- Bertolt
Brecht
,
nach: Das
ABC
der
Tiere. Gedichte. Hg. Evelyne Polt-Heinz und Christine Schmidjell.
Stuttgart 2003 (Reclam 18275)
Kuh (2)
Die Kuh, todwund, hat sich gestreckt; Ihr Maul wie Bienen Die toten und lebendigen Kühe, Die Wurzeln solln es wissen Da oben werden Lichter Der Mond auch soll es wissen Daß sie muhend schon gegangen |
- Federico Garcia Lorca, Dichter in New York. Frankfurt
am Main 1963 (Übs. Enrique Beck, zuerst 1930)
Kuh
(3)
Kühe
machten dem Habertruber einen recht exotischen Eindruck. »Ich mag sie sehr«,
sagte er, »aber die sind nicht von hier.« Und erst die Geschichte von jenem
Bauernbuben, der später ein bekannter Löwenbändiger wurde und der zu Hause mit
den Kühen heimlich Dressurnummern einübte und sie von Sprüngen bis zu zwei Metern,
also von ihrer Sprungkraft überzeugte und damit bewirkte, daß sein Vater die
Kühe nicht mehr einpferchen und weiden lassen konnte - erst diese Geschichte
machte Kühe für Habertruber wieder zu erwähnenswertem Wissen und nicht nur zu
Tieren, die man freundlich nennt. - Peter Bichsel, Der Busant. Von Trinkern, Polizisten und der schönen
Magelone. Darmstadt und Neuwied 1987
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