rokodill  Freund Bakunin, welcher uns ebenfalls hierher gefolgt ist, und unendliche Thaten morgens beim Frühstücke an den Crevetten thut, die er außerordentlich gern ißt, kam gestern athemlos mit der Nachricht, er habe beim Baden ein höchst merkwürdiges Thier gefangen, das etwa eine Gestalt habe wie ein Krokodill, aber mit ganz langen Hörnern versehen sei, die ihm aus dem Kopfe hervorstünden, und mit denen es ganz seltsam um sich fahre. Er verlangte, daß wir sogleich einen neuen Genus-Namen für dasselbe ausdenken und die Art ihm widmen sollten. Nach langem Beschreiben der außerordentlichen Merkmale, welche dieses Thier besitzen sollte, läßt er sich endlich bewegen, es aus seiner Wohnung herüberzuholen, wo er es in einem Gefäße mit Wasser aufbewahrt hat. Welch unauslöschliches Gelächter ergriff uns, als er eine lebende Crevette beibrachte! Erst nachdem wir das Krebslein in siedendes Wasser geworfen, erkannte er die Richtigkeit unserer Diagnose an, und verspeiste sein Krokodill en miniature mit nicht geringem Appetite.  - Carl Vogt, in: Unterhaltungen mit Bakunin. Hg. Arthur Lehning. Nördlingen 1987

Krokodill (2) Nunmehr nähern wir uns einer Formation, zumal in deren jüngeren Schichten wir immer mehr den wunderbaren, theils gigantischen, theils wenigstens sonderbar gebauten, erloschenen Thieren der obern Klassen begegnen, die uns das Daseyn einer vormaligen vollständigen Thierschöpfung verkünden.

Fische in zahlloser Menge treten auf - krokodillartige Thiere, größer als sie jetzt noch irgendwo angetroffen wurden. Der Megalosaurus eine ungeheure Eidexe von der Höhe eines Ochsen, und von 60-70 ' Länge, während die größten Krokodille die ich je gemessen habe nur 22-24 ' lang sind. Der Pleisiosaurus, ein großes Krokodill mit einem Schwanenhalse, der fast die halbe Länge des Körpers ausmacht. Wir müssen uns denken, daß dies gefährliche Thier am Ufer gelegen, und von da aus mit dem langen Halse seine Beute erhascht habe. Der Ichtiosaurus, den man in den Kalkformationen des Jura antrifft; er zeichnet sich durch seine großen Fischaugen aus, während andere Krokodille kleine geschlitzte Augen haben. Ferner schuppige Eidexen mit Flügeln, wie die in den Steinbrüchen von Aichstedt gefundene berühmte fliegende Amphibie, dessen Abbildung Cuvier wiederholt hat.    - Alexander von Humboldt, Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie. Frankfurt am Main 1993 (it 1540)
 

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