riterium Ich halte es für das Richtigste, dass der zum Mordopfer Erkorene ein guter Mensch sein muss, denn ist er es nicht, so liegt die Gefahr nahe, dass er vielleicht gar selber Mordabsichten hegen könnte. Derartige Konkurrenzkämpfe, obgleich an sich hochinteressant, können den Ansprüchen strenger Kritik jedoch nicht standhalten.
Ich könnte Leute genug nennen, die in einer dunklen Allee ermordet worden
sind und dem oberflächlichen Beobachter scheint die Sache dadurch genügend gekennzeichnet.
Bei tieferem Einblick ist man jedoch dahinter gekommen, dass jene Ermordeten
selbst die Absicht hatten, ihre Mörder zu überfallen, zu berauben und wenn möglich
auch niederzumachen. Wenn das aber der Fall ist, dann ade künstlerische Vollendung
der Mordtaten! Denn der Endzweck der Mordkunst ist doch ganz derselbe wie derjenige
einer Tragödie in aristotelischem Sinne, nämlich die Menschenherzen durch Furcht
und Mitleid zu läutern. Furcht mag nun freilich auch bei jenen Mordtaten mit
im Spiele sein, allein wie soll man Mitleid empfinden, wenn ein Tiger den anderen
zerfleischt? - (
quinc
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